Die Macht der Gewohnheit
Unsere Gewohnheiten bestimmen unser Leben. Siehst du das genauso? Wenn nicht, werde ich dir es in diesem Beitrag beweisen. Schließlich finde ich Behauptungen ohne genauere Erklärungen lächerlich.
Gewohnheiten sind Handlungsabfolgen, die wir einfach in unser Unterbewusstsein hineinprogrammiert haben. Wir stehen morgens auf, duschen, putzen die Zähne und so weiter. Das alles passiert ohne, dass wir großartig darüber nachdenken müssen. Das ist auch gut so. Schließlich haben wir täglich nur eine geringe Entscheidungskapazität. Das liegt daran, dass unser Gehirn bei Entscheidungen relativ viel abwägen muss und dazu gezwungen ist, bestimmte Informationen auszuwerten. Eine Entscheidung zu treffen, bedeutet also für unser Gehirn einen enormen Aufwand. Aus diesem Grund sind Gewohnheiten oder besser gesagt „Routinen“ wichtig, um unsere Gehirnkapazitäten zu schonen. Schließlich laufen diese Gewohnheiten in unserem Leben automatisch ab. Wer denkt schon beim Duschen darüber nach, wo er als nächstes die Hand hinlegen muss oder ob er zuerst die Haare oder die Achseln einschäumt? Jeder Mensch macht das anders, aber die Art und Weise, auf welche Art er dies tut, ist durch seine Gewohnheiten in ihn hineinprogrammiert.
Hast du dir zum Beispiel jemals darüber Gedanken gemacht, welchen Schuh du dir als erstes bindest? Wahrscheinlich nicht, denn darüber denkt man nicht nach. Wenn doch: Du Freak! Aber wahrscheinlich wird es jeden Tag oder zumindest an den meisten Tagen derselbe sein. Das hat unter anderem etwas damit zu tun, ob man rechts- oder Linksfüßer ist oder wie die Körperhaltung angenehmer ist. Für jede Gewohnheit gibt es irgendeine Begründung. Diese Begründung muss nicht immer für uns selber logisch und schlüssig sein. Unsere Gewohnheiten hinterfragen wir daher nur allzu selten.
Gewohnheiten, die zu Problemen werden
Allerdings ist das ein tragischer Punkt, denn schließlich sind unsere Gewohnheiten die Dinge, an denen wir auch unser meistes Potenzial verschenken. Schließlich hat jeder von uns auch schlechte Angewohnheiten, die er/sie sich abgewöhnen sollte. Viele Raucher zum Beispiel wissen, dass ihre Gewohnheit nicht gut für ihre Gesundheit oder ihre Finanzen ist. Trotzdem gehen sie alle zwei Stunden vor die Bürotür und zünden sich eine neue Zigarette an. Wer jeden Mittag in ein Burger Restaurant geht, hinterfragt diese Routine ebenfalls nicht, obwohl er genau weiß, dass es ebenfalls auf Gesundheit und Geldbeutel schlagen kann. Jeder hat diese schlechten Gewohnheiten, die er jeden Tag wiederholt.
Im ersten Moment klingt das nicht so tragisch. Es gibt doch so viele Menschen, die ein Laster haben und trotzdem erfolgreich sind. Es gibt doch so viele Menschen, die rauchen und trotzdem ein gesundes Leben leben… merkst du was? Klingt nach Ausrede, oder?
Was ist, wenn ich dir sage, dass es genau diese Laster sind, die langfristig deinen Zufriedenheitszug entgleisen lassen können? Wahrscheinlich ist dir das vom Prinzip her bewusst. Man darf vor dem Hintergrund nicht vergessen, dass Menschen, die sich als Alkoholiker ihr gesamtes Leben ruiniert haben auch mit einer einfachen Gewohnheit gestartet sind. Sie waren vielleicht gestresst und haben dann jeden Abend ein Bier getrunken. Dann kam noch ein Glas Sekt hinzu, dann eine ganze Flasche, dann hat es abends nicht mehr gereicht und dann hat sich die Schlinge zugezogen. Das ist jetzt ein sehr krasses Beispiel, aber du verstehst, worauf ich hinauswill.
Wenn du in dir selbst diese schlechten Gewohnheiten erkennst, ist es an der Zeit, etwas daran zu verändern.
Das Gute an Gewohnheiten
Zuletzt haben wir unsere Gewohnheiten von einer eher negativen Seite betrachtet. An dieser Stelle möchte ich aber erwähnen, dass unsere Gewohnheiten und die Programmierung unserer Gewohnheiten eigentlich ein Segen sind. Wie wir schon festgestellt haben, sind unsere Gewohnheiten dazu da, dass wir Dinge tun ohne, dass wir viel darüber nachdenken müssen, um unsere Entscheidungsfähigkeit zu schonen.
Jeder von uns hat mit Sicherheit auch gute Angewohnheiten, die ihn weitergebracht haben. An diesen Gewohnheiten sollten wir auch in Zukunft festhalten. So banal es auch klingen mag, aber das Zähneputzen morgens und Abends ist eine Gewohnheit, die unseren Körper gesund hält.
Das Beste an Gewohnheiten ist jedoch, dass wir sie jederzeit umprogrammieren können und dazu weniger Aufwand benötigen, als wir meistens denken.
Umprogrammierung leicht gemacht
Wir tun Dinge, ohne dass wir sie hinterfragen, denn sie sind halt einfach einprogrammiert. Diese Programmierung ist zum Glück nicht in Stein gemeißelt und wir können uns jederzeit umprogrammieren, wenn wir einen Sinn darin sehen. Daher möchte ich dir an dieser Stelle eine leicht umzusetzende Anleitung vorlegen, mit der du dein Leben noch heute verändern kannst.
Schritt 1: Identifiziere deine Gewohnheiten und was du gerne verändern möchtest.
Der erste Schritt ist, dass man sich das Unbewusste bewusst macht. Was möchtest du gerne ändern? Möchtest du gesünder essen? Abends leichter einschlafen? Welche Gewohnheiten halten dich von deinem Ziel ab? – Beobachte dich einen oder zwei Tage selber und schreib dir diese Punkte am besten auf.
Schritt 2: Suche nach Routinen, die dich in deinem Ziel unterstützen
Hinterfrage dich selbst, welche Gewohnheiten du dir antrainieren musst, um dein Hauptziel zu erreichen. Die Idee dahinter ist, dass du deine schlechten Angewohnheiten gegen deine neuen Angewohnheiten austauschst. Überlege dir genau, was du statt deiner schlechten Gewohnheiten tun möchtest. Wenn du zum Beispiel von deinem Schlaf abgehalten wirst, weil du kurz vom Schlafengehen deine WhatsApp-Nachrichten überprüfst, kannst du diese Tätigkeit ganz einfach ersetzen, indem du dein Handy ausschaltest und stattdessen zu einem Buch greifst. Das Ausschalten des Handys beruhigt dich und das Lesen eines Buches fährt deinen Körper in einen Entspannungsmodus, der den Schaf fördert.
Schritt 3: „Brenne dir deine Gewohnheit ein“
Der dritte Schritt ist wahrscheinlich der schwerste Schritt, denn er setzt ein wenig Selbstdisziplin voraus. Im Schnitt heißt es, dass man eine Handlung mindestens 60 Tage in durchführen muss, bis diese zu einer echten Gewohnheit wird. Das bedeutet, dass du dich bewusst zwei Monate konkret zu deinem Handeln ermutigen musst, damit deine programmierte Gewohnheit zu einer tatsächlichen Gewohnheit geworden ist.
Darum lohnt sich der Aufwand
Gewohnheiten machen uns aus. Sie bilden unser Leben und sind daher nicht selten für Erfolg oder Misserfolg zuständig. Darüber sollte man sich stets bewusst sein. Die wenigsten Menschen hinterfragen ihre Gewohnheiten und ihren Alltag. Dadurch entgeht ihnen sehr viel Potenzial. Eben habe ich dir die wichtigsten Informationen mitgegeben, wie du deine Gewohnheiten erkennen und ändern kannst. Wende die Tipps an, erkenne deine Gewohnheiten und überlege dir selbstkritisch, welche Routinen dich bei deinem Ziel unterstützen und welche du lieber sein lassen solltest.
Gewohnheiten haben eine große Macht über unser Leben und sollten aus diesem Grund auch als wichtiges Tool für die Persönlichkeitsentwicklung betrachtet werden. Sie helfen uns dabei, unser Leben in die richtigen Bahnen zu lenken, wodurch wir uns stetig selbst verbessern können.