Geld macht glücklich – und warum 99% der Menschen diese Aussage falsch verstehen
Wir sind immer wieder mit dem Spruch konfrontiert „Geld allein macht nicht glücklich.“ Für die meisten Menschen scheint dieser Spruch Gesetz zu sein. Ein Gesetz, das man nicht anzweifeln sollte. Allerdings stellen sich hierbei weitere Fragen: Was ist Glück? Warum soll Geld nicht glücklich machen? – In diesem Beitrag möchte ich diese Frage unter die Lupe nehmen und euch, liebe Leser, davon überzeugen, dass Geld glücklich macht und warum diese Aussage die meisten Menschen nicht verstehen. Ob sie es nicht können oder nicht wollen, lassen wir vorerst mal dahingestellt sein.
Was ist Glück?
Zunächst müssen wir uns damit beschäftigen, wie wir Glück zu definieren haben. Soll ich euch was sagen? – Ich habe selbst keine Ahnung, wie Glück zu definieren ist. Das bedeutet nicht, dass ich direkt keine Ahnung habe, was Glück ist oder es nie erfahren habe. Es geht vielmehr darum, dass es für jeden etwas anderes bedeutet. Eine allgemeingültige Definition aufzufahren wäre an dieser Stelle schlicht arrogant von mir. Es gibt Menschen, die es glücklich macht, an einem Herzenzprojekt zu arbeiten. Es gibt Menschen, die es glücklich macht, viel Zeit mit ihrer Familie oder den Freunden zu verbringen. Und ja: Es gibt auch Menschen, die es glücklich macht, völlig kostenlos spannende Blogartikel für umme rauszuhauen.
Doch was haben diese Anflüge von Glücksdefinitionen gemeinsam? – Ganz klar: Man muss sich für sie Zeit nehmen. Das persönliche Glück entspringt also aus dem Umstand, dass man mehr Zeit hat und mehr Flexibilität. Glück entspringt daraus, dass man seine wertvolle Lebenszeit so nutzen kann, dass man diese auch nützlich für sich selbst einsetzen kann. Glück ist, wenn man das machen kann, was man möchte, nicht das, was man muss.
Nachdem wir diese relativ klare Definition aufgestellt haben, wissen wir, wie wir Glück zu verstehen haben. Jeder kann sich daraus seine eigene Definition erstellen. Doch was hat das ganze mit Geld zu tun? Diese Frage beantworten wir in Kürze.
Was hat das mit Geld zu tun?
Um diese Frage zu beantworten, müssen wir mit dem größten damit verbundenen Irrtum aufräumen. Viele Menschen gehen davon aus, dass man sich Glück materiell erkaufen kann. Sie glauben, wenn sie das neueste Handy, die neueste Tasche, einen Ferrari fahren, sind sie glücklich. Doch das stimmt überhaupt nicht. Leute, die mit materiellen Gütern Glücksgefühle wecken können, haben in ihrem Leben noch nie echtes Glück erfahren (arme Schweine). Diese Fehleinschätzung geht soweit, dass die Menschen, die glauben, sich Glück materiell erkaufen zu können, Überstunden machen und einen gut bezahlten Job machen statt einen, der ihnen Freude macht. In unserer Gesellschaft hat sich diese Fehlinterpretation so stark verankert, dass wir zu zwei Fehlschlüssen kommen. Den ersten habe ich eben genannt: Menschen glauben, dass sie Glück materiell erkaufen können.
Der zweite Fehlschluss ist genau in die andere Richtung. Menschen, die glauben, die Situation durchschaut zu haben, unterstellen anderen, die auf ihr Geld achten und gut mit ihm arbeiten können, dass diese automatisch in die erste Kategorie fallen. Sie reden sich ein, dass Geld nicht glücklich machen würde und reden ihr finanzielles Versagen schön, indem sie behaupten, dass sie wenigstens auf ihre Familie schauen, obwohl sie nicht so viel Geld haben. Das ist ebenso Bullshit wie die andere Ansicht. Schließlich haben sie mit den Geldjägern, die auf materielle Güter schauen, mehr gemeinsam als mit den Menschen, die Glück wirklich erfahren. Dieser Aspekt ist am schwierigsten zu verstehen und ich garantiere euch, liebe Leser, dass ihr diesen Absatz noch ein paar Mal lesen müsst, bevor ihr diesen verinnerlicht habt.
Um meine Aussage deutlicher zu machen, möchte ich die beiden Klischees schlechthin der Literatur nennen. Wir kennen den Extremfall der Literatur: Ein Geschäftsmann, der immer nur aufs Geld schaut, viel Vermögen anhäuft und immer mehr haben will. Dieser Geschäftsmann wird als nicht glücklich dargestellt. Auf der anderen Seite haben wir einen Familienvater, der für weniger als den Mindestlohn arbeitet. Für ihn steht seine Familie im Vordergrund und er geht arbeiten, damit er seine Familie ernähren kann. Dieser wird (oft fälschlicherweise) als glücklicher als der Geschäftsmann dargestellt. Doch das ist der größte Schwachsinn überhaupt. Beide Männer sind unglückliche Sklaven. Der Geschäftsmann ist Sklave seiner eigenen Gier, des Materialismus und kann deswegen kein echtes Glück erfahren. Der Familienvater ist Sklave seiner eigenen Haltung. Er muss einen Job des Geldes wegen machen, um seine Familie zu ernähren. Sein Leben ist nicht weniger fremdbestimmt als das des Geschäftsmanns.
Kommen wir nun zurück zu unserer Ausgangsfrage. Wir wissen also, dass das Streben nach Geld um des Geldes Willen nicht glücklich macht. Wir wissen auch, dass Materialismus nicht glücklich macht, ebenso wenig wie dass Familie nicht glücklich macht, wenn wir nur wenig Zeit mit ihr verbringen. Kommen wir also nun zu der Hauptaussage dieses Artikels.
Freiheit macht glücklich
Unabhängig davon, wie wir Glück definieren, wissen wir nun, dass wir einen bestimmten Freiraum brauchen, um Glück zu erfahren. Hier kommt jetzt endlich das Geld ins Spiel. Denn wer die richtige Definition hat, kann Geld auch als Freiheit definieren. Das geht dann, wenn wir Geld und den Freiheitsgedanken miteinander aufwiegen. Konkret können wir es so ausdrücken, dass wir die Möglichkeit haben, Freiheit mit Geld zu kaufen.
Wenn man Freiheit mit Geld kaufen kann, sollte man dann nicht immer mehr Geld anhäufen? – Nicht wirklich, denn das widerspricht dem eigentlichen Freiheitsgedanken. Was im ersten Moment etwas paradox klingt, kann als der Türöffner ins ewige Glück gesehen werden, sobald man die Aussage versteht. Freiheit ist schließlich auch Flexibilität.
Man muss verstehen, wie man sein Geld für Freiheit eintauscht. Hierbei handelt es sich nicht um eine materielle Transaktion. Es geht vielmehr darum, dass man weiß, wie man sein Geld einzusetzen hat. Stell dir vor, du arbeitest in einem Job, der dir nicht ganz gefällt. Du hast hier zwei Möglichkeiten: Entweder bleist du oder du kündigst. Wenn du kein Geld zurückgelegt hast, bleibt dir nur eine Möglichkeit, um nicht vor dem finanziellen Ruin zu stehen: Du musst die Zähne zusammenbeißen und in dem Job bleiben. Vielleicht kannst du nebenbei nach einem neuen Job suchen. Diesen kannst du aber mit weniger Flexibilität auswählen, sodass es länger dauert, bis du etwas passendes Neues gefunden hast. Wenn du aber drei Monatsgehälter gespart hast, hast du theoretisch die Freiheit, direkt zu gehen und dir innerhalb von drei Monaten eine neue Stelle zu suchen. Das ist eine Möglichkeit, wie man mit Geld Freiheit kaufen kann. Du kannst dein Unglück durch diese Freiheit abstoßen.
Wenn wir ein wenig Geld in Reserve haben, haben wir außerdem die Freiheit, bei unserer aktuellen Arbeit mit den Stunden herunterzugehen. Auch das ermöglicht uns weitere Flexibilität und Freiheit. Ihr erkennt also, dass es nicht darum geht, mehr Geld anzuhäufen, als man braucht. Es geht viel mehr darum, das Geld richtig einzusetzen.
Fazit
„Geld allein macht nicht glücklich“ ist eine Weisheit, die von den meisten Menschen falsch verstanden wird. Denn sie überlesen das Wort „allein“. Denn glücklich wird nur der, der versteht, sein Geld richtig einzusetzen. Glücklich wird der, der versteht, dass materielle Güter nicht glücklich machen. Das, was uns glücklich machen kann, ist Freiheit, die Zeit so zu nutzen, wie man will. Diese Freiheit ist nicht materiell, kann aber mit Geld gekauft werden, ohne dabei zwangsläufig eine Transaktion durchzuführen.