Die Grundlagen zu Aktien
An Aktien kommt man bei der Geldanlage nur sehr schwer vorbei. Wer ein breites Portfolio an Geldanlagen haben möchte, muss sich zumindest einmal mit dem Thema Aktien auseinandergesetzt haben. Da Aktien jedoch ein sehr komplexes Thema sind, möchte ich in diesem Beitrag die Grundlagen einmal zusammenfassen.
Was sind Aktien?
Ganz salopp ausgedrückt ist eine Aktie ein Teil eines Unternehmens. Wenn du eine Aktie kaufst, gehört dir damit ein Teil einer großen Aktiengesellschaft. Klingt klasse, oder? – Aber wie genau hängt das ganze zusammen?
Ein Unternehmen braucht Geld, damit es wirtschaftlich arbeiten kann. Investitionen müssen getätigt werden, Mitarbeiter müssen bezahlt werden, Ware wird hergestellt und so weiter. Damit ein Unternehmen an Geldmittel kommt, muss es sich finanzieren. Ein Instrument für die Finanzierung sind Geldeinlagen von Gesellschaftern. Diese Zahlen dem Unternehmen Geld und erhalten somit einen Teil des Unternehmens. Gesellschafter sind also die Inhaber eines Unternehmens. Aktien setzen genau hier an. Sie sind Wertpapiere, die einen Teil des Grundkapitals eines Unternehmens verbriefen. Aktionäre (also Aktieninhaber) sind somit Gesellschafter eines Unternehmens. So einfach ist das.
Allerdings hat nicht jedes Unternehmen Aktien. Aktien haben nur Unternehmen, die eine entsprechende Rechtsform haben. In Deutschland sind dies beispielsweise die Aktiengesellschaft (AG), eine KG auf Aktien (KGaA) oder eine Europäische Gesellschaft (SE).
Was ist die Börse?
Eine Börse ist ein Ort, an dem Waren (also in dem Fall Aktien und andere Wertpapiere) gehandelt werden. Man kann sich eine Börse wie einen großen Marktplatz vorstellen. Allerdings sind bei der Wertpapierbörse alle Produkte gleichartig. Das bedeutet, dass du als Kunde auf dem Markt einen Haufen gleicher Äpfel in gleicher Qualität vorfinden kannst. Das Produkt „Apfel“ ist hierbei symbolisch für die Aktie eines bestimmten Unternehmens (sagen wir einfach mal Apple, weil es passt). Wenn du eine Apple-Aktie kaufst, ist es dir egal WER sie dir verkauft hat, schließlich ist dein Ziel, einen Teil vom Unternehmen Apple zu besitzen. Die Händler verkaufen dir die Aktie zu dem Marktpreis, der aktuell an der Börse zu der Zeit herrscht.
Das bedeutet, dass die Preise für deine Aktie sich ständig ändern und anpassen. Je mehr die Aktie am Markt gefragt ist, desto höher steigt der Aktienkurs (also der Wert und somit der Preis) einer Aktie. Wenn mehr Kunden (Nachfrager) eine Aktie haben wollen, werden die Preise hochgesetzt. Wenn die Aktie weniger Leute haben wollen, wird sie billiger. Das ist zumindest die einfachste Erklärung zu den Aktienkursen.
Wie lege ich mein Geld in Aktien an?
Wenn du dein Geld in Aktien anlegen möchtest, musst du dir Aktien kaufen (ist doch logisch, oder?). Aktien kaufst du über einen sogenannten Broker. Broker sind Finanzdienstleister, die Aufträge von ihren Kunden umsetzen. Das bedeutet kurz gesagt, dass du nicht selber bei der Börse anrufen oder gar vorbeikommen musst, sondern die Kaufabwicklung von einem Vermittler übernommen wird.
Dieser Broker kauft jetzt in deinem Auftrag Aktien und legt sie in dein Depot. Dein Aktiendepot ist der Ort, an dem deine Wertpapiere gelagert werden. Dein Depot legst du bei einem spezialisierten Anbieter an. Hausbanken bieten es in der Regel an, ein Depot einzurichten. Aber auch einige sogenannte Onlinebroker bieten diesen Service an.
Was kostet es, mein Geld in Aktien anzulegen?
Wenn du dein Geld in Aktien investieren möchtest, können einige Kosten auf dich zukommen. Hier möchte ich dir einmal die wichtigsten nennen:
- Depotgebühren werden von einigen Depotanbietern erhoben, damit du deine Wertpapiere dort lagern kannst. Viele Onlinebroker verzichten allerdings bereits auf diese.
- Ordergebühren sind Gebühren, die anfallen, wenn du eine Aktie kaufst. Sie bestehen aus Grundgebühren und einer Provision für den Broker. Diese unterscheiden sich je nach Anbieter.
- Steuern fallen insbesondere beim Erhalt von Dividenden (also Gewinnausschüttungen) und beim Verkauf von Aktien an.
Was sind Dividenden?
Jedes Unternehmen ist bestrebt, einen Gewinn zu erzielen. Da die Gesellschafter die Eigentümer des Unternehmens sind, werden diese natürlich an dem Gewinn beteiligt. Der Gewinn (also der Überschuss) wird in Teilen an die Gesellschafter ausgeschüttet. Bei Aktionären nennt man diesen Gewinnanteil Dividende. Wenn du beispielsweise 10 Aktien eines Unternehmens hast, das 2€ pro Aktie Dividende zahlt, erhältst du (vor Steuern versteht sich) 20€ Gewinnausschüttung.
Der Zeitpunkt, wann und wie oft eine Dividende ausgeschüttet wird, ist unterschiedlich. In Deutschland ist es beispielsweise üblich, einmal pro Jahr Dividenden auszuschütten. Oft passiert das in zeitlichem Zusammenhang mit der Hauptversammlung. In den USA zahlen die meisten Unternehmen quartalsweise, also viermal pro Jahr.
Wichtig: Unternehmen sind nicht dazu verpflichtet, eine Dividende zu zahlen.
Das solltest du über Aktien noch wissen
Aktien gelten als Sondervermögen bei der Bank
Wenn du Geld bei der Bank anlegst, gehört das Geld nicht mehr dir, sondern der Bank. Sollte deine Bank pleitegehen, fließt dein Geld in die Insolvenzmasse der Bank ein. Mit anderen Worten: Dein Geld ist weg. Aktien hingegen fließen nicht in die Insolvenzmasse ein, da sie ein Vermögen sind, das der Bank nicht gehört, sondern nur von ihr verwaltet wird.
Verschiedene Aktienarten
Man unterscheidet bei Aktien zwischen Nennwert- und Stückaktien. Nennwertaktien sind Aktien, die einen bestimmten Betrag vom Grundkapital ausmachen. Eine Aktie mit dem Nennwert 10€ entspricht somit einem Betrag von 10€ auf das Grundkapital eines Unternehmens. Eine Stückaktie hingegen bezieht sich nicht auf einen festgelegten Betrag des Grundkapitals.