
Tückischer Zucker
Zucker ist nicht gut für unsere Gesundheit. Diese Erkenntnis ist nichts Neues. Schon früh wissen wir, dass Süßigkeiten zwar gut schmecken, aber nicht gut für uns sind. Trotzdem lieben wir sie. Der Grund dafür ist, dass unser Körper grundsätzlich süße Sachen bevorzugt. Das liegt in erster Linie daran, dass in der Natur der Geschmack „süß“ auf positive Eigenschaften der Nahrung schließen lässt. Süße Lebensmittel in der Natur enthalten wichtige Kohlenhydrate, sind ungiftig und enthalten wichtige Mikronährstoffe wie Vitamine. Diese evolutionäre Programmierung hat sich die Lebensmittelindustrie zunutze gemacht, um uns nach ihren Produkten süchtig zu machen. Dabei ist vor allem der raffinierte Zucker sehr schlecht für unseren Körper.
Warum ist Zucker schlecht für unseren Körper?
Der Konsum von Zucker hat negative Auswirkungen auf unseren ganzen Organismus. Raffinierter Zucker, der ohne Ballaststoffe geliefert wird, gelangt schnell ins Blut und liefert schnell Energie, lässt aber auch den Blutzuckerspiegel schneller ansteigen. Die Bauchspeicheldrüse ist dann gezwungen, schnell Insulin freizusetzen, um den Zuckergehalt schnell senken zu können. Dieser Prozess ist die Hauptursache von Diabetes Typ-2. Darüber hinaus kann der schnell ansteigende und abfallende Blutzucker müde machen und Heißhunger erzeugen.
Raffinierter Zucker ist außerdem ein Lieferant für „leere Kalorien“. Diese werden nicht vollständig verbrannt und vom Körper in Form von Fett gespeichert. Hinzu kommt, dass Zucker entzündungsfördernd wirkt und unser Immunsystem schwächen kann. Ein erhöhter Blutzuckerspiegel wird außerdem mit oxidativem Stress in Zusammenhang gebracht. Dadurch altern die Zellen schneller und man fühlt sich auch allgemein unwohler.
Wo versteckt sich Zucker?
Zucker versteckt sich nicht nur dort, wo man ihn direkt vermutet: Süßigkeiten, Kuchen, Limonaden und gesüßte Knabbereien werden wahrscheinlich als erste Schuldige ausgemacht. Dabei enthalten verarbeitete Lebensmittel nicht weniger Zucker als jeder Süßkram. Auch in Saucen, Dressings und Fertiggerichten steckt eine Menge an ungesundem Zucker.
Erkennen kann man den Zucker häufig in den Zutatenlisten. Wenn er nicht direkt aufgeführt ist, steckt er oft in einer anderen Bezeichnung. Es gibt über 70 Arten und Worte für Zucker, die in Zutatenlisten vorkommen können. Viele dieser Bezeichnungen enden auf „-ose“ wie etwa Glukose, Dextrose, Fruktose, Maltose und Saccharose. Weitere Hinweise auf Zucker können Sirup, Malzextrakte oder Fruchtsüße sein. Je höher der Zucker auf der Zutatenliste steht, desto höher ist auch sein Gehalt. Hersteller ziehen hierbei einen weiteren Trick: sie mischen verschiedene Arten von Zucker zusammen, damit der Zuckergehalt nicht unmittelbar erkenntlich auf der Zutatenliste oben stehen muss.
Was sind Alternativen?
Gesunde Alternativen zum raffinierten Zucker sind natürliche Zuckerarten, die in ihrer ursprünglichen Form geliefert werden. Wer seinen Tee süßen möchte, kann beispielsweise zu Honig greifen. Dieser enthält Enzyme, Antioxydanzien und Mineralien, die im Zusammenspiel förderlich für den Körper sind.
Fertigdressings sollten ganz aus dem Ernährungsplan gestrichen werden. Stattdessen sollte man zu natürlichen Fetten wie Olivenöl, Avocado oder selbstgemachten Dressings greifen. Zitronensaft aus einer selbst gepressten Bio-Zitrone kann dem Salat beispielsweise eine natürliche und leckere Note verleihen. Wer Süßigkeiten mag, kann sich stattdessen einen Obstkorb aufstellen. Obst hat gegenüber hochverarbeiteten Lebensmitten den Vorteil, dass es viele Mikronährstoffe enthält, die überlebenswichtig für unseren Körper sind. Außerdem ist der Fruchtzucker in Ballaststoffen gebunden. Das sorgt wiederum dafür, dass er nach und nach an unseren Körper abgegeben wird und nicht zu stark Insulin produziert, werden muss. Das ist auch einer der Gründe, weswegen eine Frucht im Ganzen deutlich gesünder als ein Fruchtsaft ist.