
Dieser Erfolgsfaktor ist eigentlich Blödsinn
Wusstest du, dass dieser eine Faktor, den man immer wieder von Coaches hört eigentlich komplett unsinnig ist? Was dieser Faktor ist und worauf es wirklich ankommt, erfährst du hier.
Diese Komponente ist eigentlich Schwachsinn
Auf YouTube und anderen Plattformen hört man immer wieder, dass Selbstdisziplin der heilige Gral der Produktivität sei. Die Idee ist nicht falsch, denn mit Selbstdisziplin hat man keine Ausreden und arbeitet jeden Tag an seinem Ziel. Das geht vollkommen unabhängig von der Motivation. Wie oft habe ich gehört, dass man keine Motivation braucht, wenn man Erfolg haben möchte. Man brauche schließlich nur Selbstdisziplin. Das hört man von zahlreichen Coaches. Auch von solchen, die es gut mit uns meinen und deutlich erfolgreicher arbeiten.
Sie sagen uns, dass die Mulimillionen-Business aufgebaut haben, nur weil sie Selbstdisziplin hatten. Motivation brauchten sie keine, denn sie haben sich durch ihre täglichen Aufgaben gequält, unabhängig davon, wie es ihnen dabei ging. Das hätte sie letztendendes erfolgreich gemacht.
Okay, also für uns, die ein Geschäft aufbauen wollen bedeutet das, dass wir keine Motivation brauchen und einfach nur die Zähne zusammenbeißen und wir werden erfolgreich? – Das suggeriert diese Aussage. Trotzdem sehe ich sie nicht nur kritisch, sondern weiß, dass der Kern von der Aussage „Selbstdisziplin über Motivation“ grundlegend falsch ist.
Was stimmt mit dem Mantra nicht?
Das Problem, was ich mit der Aussage habe, dass man nur Selbstdisziplin und keine Motivation brauche, ist, dass es schlichtweg nicht stimmt. Ich sage, wie es ist: Es stimmt schlichtweg nicht! Selbstdisziplin ist nichts, was Motivation ersetzen kann. Das liegt nicht daran, dass ich ein Feind von Selbstdisziplin bin. Ganz im Gegenteil: Ich finde Selbstdisziplin sogar sehr wichtig. Selbstdisziplin ist das, was wir brauchen, wenn wir in unserem Leben etwas ändern wollen. Nur durch das Vorhandensein von unserer Selbstdisziplin ist es möglich, neue Routinen in unseren Alltag zu etablieren.
Durch Selbstdisziplin können wir Schritt für Schritt unserem Ziel näherkommen. Sie ermöglicht uns, eine Konstante in unserem Leben zu erzeugen. Wer Selbstdisziplin hat, braucht scheinbar keine Motivation mehr. Doch genau hier sehe ich die Schwierigkeit in dieser Aussage. Die Kernbotschaft, die uns wohlmeinende Coaches auf den Weg geben wollen, lautet: „Wenn du die Zähne zusammenbeißen kannst und das tust, was du tun musst, wirst du erfolgreich sein.“
Diese Botschaft bereitet mir Bauchschmerzen. Das liegt an zwei Gründen. Der erste Grund ist, dass er die Motivation als zweitrangig einstuft. Dazu gleich mehr. Der zweite Grund ist gefährlich. Wenn du Menschen dazu bringst, sich selbst zu quälen, kann sie das zerstören. Denn die Motivation stiftet einen Sinn im Tun. Wenn du allerdings keinen Sinn in deinen Handlungen siehst und dich zu Dingen zwingst, die du eigentlich nicht machen möchtest, kann das sogar die Ursache für Depressionen sein.
Worum geht es wirklich?
Wie du dir sicher denken kannst, geht es mir darum, die Motivation höher als die Selbstdisziplin zu setzen. Das hat einen ganz einfachen Grund. Die Motivation hilft dir dabei zu erkennen, was du wirklich möchtest. Die Motivation muss aus dir selbst kommen und muss dein Ziel bilden.
Es ist nicht selten der Fall, dass man sich in ein Thema reinhängt, das eigentlich nicht sein eigenes ist. Man sieht eine Onlineanzeige, schreibt sich in einen Kurs ein und arbeitet diesen durch. Hier heißt es: Selbstdisziplin ist der Schlüssel zum Erfolg. Du gehst Schritt für Schritt durch den Kurs und setzt alles um. Dann hast du irgendwann einen Durchhänger und nutzt deine Selbstdisziplin, um weiter am Ball zu bleiben. Letztendlich hast du alles umgesetzt und… nichts!
Das Problem mit diesem Vorgehen ist, dass du keine intrinsische, also eigene Motivation hattest, das Projekt wirklich durchzuziehen. Stattdessen hast du eine Blaupause von jemand anderem abgearbeitet, der dir sein Geschäftsmodell vorgestellt hat. Gehe einmal in dich und frage dich selbst: Woher kommt denn eigentlich dieser Hänger?
Liegt es an der fehlenden Motivation? – Ja, das tut es. Jetzt kommt aber das Spannende an der Sache. Die Jünger der Selbstdisziplin sagen, dass es sich um eine situative Demotivation handelt. Du hast diese Demotivation also nur deswegen, weil du einen schlechten Tag hast. Tatsächlich ist das Problem aber ein anderes. Tatsächlich warst du nie wirklich motiviert. Deine Motivation kam von äußeren Einflüssen. Es handelt sich also um eine extrinsische Motivation. Dir hat also der Sinn in deinen Taten gefehlt. Das erkennst du vor allem daran, dass die Motivationsflaute einen längeren Zeitraum anhält.
Wie kannst du es besser machen?
Lass uns nochmal einen Schritt zurück gehen. Die Frage, die du dir beantworten musst, lautet: „Was will ich erreichen?“ Die Betonung hierbei liegt auf „ich“. Schließlich musst du dafür sorgen, dass die Motivation aus dir selbst kommt. Es passiert immer wieder, dass man intrinsische und extrinsische Motivation verwechselt. Genauer gesagt, redet man sich ein, dass die Motivation aus einem selbst käme, während sie aber eigentlich von unserer Außenwelt in unser Gehirn gepflanzt wurde. Achte also darauf, dass du immer weißt, woher deine Motivation kommt und warum du motiviert bist.
Ein Beispiel: Möchtest du innerhalb einer Woche Millionär werden? – Ja? – Dann beantworte einmal die Frage: „Warum möchtest du innerhalb einer Woche Millionär werden?“
Wenn du jetzt so etwas einwirfst, wie: „Ich will mir schöne Sachen kaufen. Ein schnelles Auto vielleicht.“, sage ich: „Warum willst du diese Dinge kaufen?“ Dann hoffe ich doch, dass du diese Frage beantworten kannst. Jetzt werde ich noch fünf weitere „warum“-Fragen im Anschluss stellen. Wenn du sie alle beantworten kannst, ist das super! – Allerdings darfst du die Antworten nur auf dich beziehen. Sollte eine ehrliche Antwort von dir beantwortet werden mit: „Ich möchte mit dem Auto meine Freunde beeindrucken“, handelt es sich nicht um deine eigene Motivation. Du redest dir zwar ein, dass du Millionär werden willst, weil du Geld brauchst. Allerdings ist dein Wunsch von der Außenwelt abhängig.
Wenn du aber Motivation hast, die aus dir selbst kommt, wirst du keine langen Durststrecken der Demotivation haben. Tatsächlich wirst du automatisch Selbstdisziplin entwickeln.
Zusammenfassung
Ich widerspreche der Aussage, dass das Wichtigste im Businessaufbau Selbstdisziplin sei. Die Aussage von vielen erfolgreichen Coaches basiert darauf, dass Selbstdisziplin die Motivation fördere. Ich habe eine andere Erfahrung gemacht. Ich sehe es so, dass die Motivation die Selbstdisziplin fördert, wenn man denn eine tatsächliche Motivation besitzt.