
Buzzword: Finanzielle Freiheit und wie du sie erreichen kannst
Mit falschen Vorstellungen aufräumen
Immer wenn ich auf YouTube unterwegs bin, bekomme ich Werbeanzeigen von irgendwelchen Kursanbietern, die im Porsche vorfahren und behaupten, dass sie finanziell frei seien und mir mit ihrem Kurs ebenfalls in die finanzielle Freiheit verhelfen können. Das klingt im ersten Moment super: Diese Typen haben offensichtlich ein Geheimnis, das nicht jeder kennt. Demzufolge ist es wohl auch gerechtfertigt, dass sie zweitausend Euro für dieses Geheimnis verlangen. Also: Kreditkarte raus und Kurs kaufen. Doch dann kommt die Ernüchterung: Nichts, aber auch wirklich gar nicht in diesem Kurs ist neu. Der Kursersteller klaut sich irgendwas aus Tony Robbins Programmen und allgemein bekannten Weisheiten zusammen. War das die zwei Riesen wert? – Wohl kaum!
Es kann sein, dass diese Verkäufer finanzielle Freiheit besitzen. Allerdings auf deine Kosten! – Darum rate ich dir jetzt aus voller Überzeugung: Wenn ein Kurs ausschließlich mit dem Benefit (dem zu erreichenden Ziel) und nicht mit dem Weg wirbt, handelt es sich wohl um einen sehr schlechten Kurs. Das ist Geldverschwendung!
Es gibt durchaus Kurse, die zweitausend Euro oder mehr kosten. Diese haben aber ein festgelegtes Lernziel. Etwa versprechen sie dir, dass du am Ende des Kurses bessere Werbetexte schreibst, Photoshop bedienen kannst, Klavierspielen lernst oder eine Kamera richtig bedienen lernst. Das ist legitim und ich bin selbst regelmäßiger Nutzer und auch Produzent dieser Kurse.
Das zweite Problem, das ich mit den „Schnell reich werden“-Kursen zusammenhängt, ist die völlig falsche Herangehensweise an die Definition von „finanzielle Freiheit“. Sie zeigen dir ihre Villa, ihren Sportwagen und Reisen auf Luxusschiffen. Das weckt in jedem, der die Anzeige sieht, den Eindruck, dass finanzielle Freiheit das Gleiche ist wie „reich werden“.
Ich habe mit beiden Definitionen ein Problem. Was bedeutet finanziell frei? Und ab welchem Betrag ist man reich?
Ist man finanziell frei, wenn man „reich“ ist? Und ist man „reich“ wenn man Milliardär ist? Ist man also nicht reich, wenn man eine Million auf dem Konto hat oder ist man gar arm, wenn es nur wenige Hunderttausend sind? Wo ist hier die Grenze? Kann man reichsein überhaupt definieren und festhalten?
Das bedeutet es, finanziell frei zu sein
Die Frage, wann man finanziell frei ist, ist nicht in einem Wort zu beantworten. Die Frage, ab wann man „reich“ ist, ebenso wenig. Allerdings ist die Frage leichter zu beantworten als man im ersten Moment glauben mag.
Wir haben festgestellt, dass man reichsein nicht anhand des Betrages auf dem Konto oder an der Menge an Assets definieren kann. Um herauszufinden, wann du dich reich fühlen kannst, werfe ich eine weitere Bemessungsgrundlage in den Ring: Die Zeit!
Finanziell frei und reich ist man dann, wenn man das wertvollste Asset überhaupt in einem Maße zur Verfügung stehen hat, dass man alles machen kann, das man sich vornimmt. Der Vorstand, der nie zuhause ist, achtzig Stunden die Woche arbeitet und seine Familie kaum sieht, ist nicht reich. Und das, obwohl er jedes Jahr mehrere Millionen nach Hause bringt.
Ist also der Arbeitslose, der genügend Zeit hat, reich? Natürlich nicht! Er hat zwar die Zeit, allerdings ist er weit davon entfernt, alles zu tun, was er will. Wer nicht genügend Geld auf dem Konto hat, dem wird der wöchentliche Ausflug ins Restaurant zu teuer. Vom Urlaub wollen wir gar nicht erst anfangen. Wir erkennen also, dass auch die Zeit nicht das alleinstehende Merkmal für finanzielle Freiheit ist.
Bisher können wir aber die folgenden Fakten festhalten: Finanziell frei ist der, der genügend Geld und Zeit hat, um die Dinge zu tun, die er machen möchte.
Hierbei geht es allerdings nicht darum, dass man einen Haufen Zeug ansammelt und man sich einbilde, dass man nun reich sei. Finanziell frei bist du dann, wenn du die Dinge, die du gerne machst, auch genießen kannst. Das setzt eine bestimmte Ansicht und Lebensqualität voraus. Diese Lebensqualität ist in weitere Bereiche gegliedert, die sich über finanzielle und soziale Ebenen erstrecken.
Soziale Kontakte machen glücklich, können dich aber auch herunterziehen. Aus diesem Grund ist es ratsam, dass du dir einmal deinen Freundeskreis anschaust. Mit wem triffst du dich gerne und wer sorgt dafür, dass du dich hinterher besser fühlst? Treffe dich mehr mit dieser Person! – Welche Person entzieht dir die Energie und raubt dir deine Motivation? Treffe dich weniger mit dieser Person! In manchen Fällen solltest du den Kontakt direkt abbrechen.
Auf der finanziellen Ebene solltest du natürlich keine Sorgen haben. Du hast ein gutes Setup, wenn du genügend Geld für den täglichen Bedarf hast und dir deine Wünsche zur Steigerung der Lebensqualität erfüllen kannst. Darüber hinaus bremsen dich Konsumschulden aus, die du abbezahlen musst.
Schnelle Zusammenfassung
Fassen wir einmal kurz zusammen, was wir als Grundlagen für finanzielle Freiheit betrachten können.
- Du hast genügend Geld, um deine Grundbedürfnisse zu befriedigen.
- Du hast genügend Geld, um deine Wünsche zu erfüllen.
- Du hast finanziellen Spielraum, um mit unerwarteten Ausgaben umgehen zu können.
- Du hast auch genügend Zeit, um deine Wünsche zu erfüllen.
- Du pflegst ein soziales Umfeld, in dem du dich wohlfühlst.
Das bedeutet auf der anderen Seite aber auch:
- Finanzielle Freiheit ist nicht, mehr Geld zu haben als man investieren will.
- Finanzielle Freiheit ist nicht, nur noch im Luxus zu leben.
- Finanzielle Freiheit ist nicht, seinen Lebensstandard ins Unermessliche zu erhöhen.
Jetzt stellst du dir vielleicht die Frage: Aber mein Wunsch ist, dass ich im Luxus lebe! Da passt die Definition doch nicht!
Die Frage beantworte ich mit einer Gegenfrage: Ist es wirklich dein Wunsch oder ein getriggerter Wunsch von außen? – Viele Wünsche, die wir uns einreden zu haben, sind in Wirklichkeit nicht unsere Wünsche. Wir wollen sie nur, weil sie jemand anders auch erreicht hat oder weil wir uns einreden, es sei normal, diesen Wunsch zu haben. Möglicherweise sind unsere Wünsche auch gesellschaftlich bedingt.
Was ist der Weg in die finanzielle Freiheit?
Jetzt kommen wir zu dem, was dich vielleicht am meisten interessieren dürfte: Der Weg in die finanzielle Freiheit.
Der Weg in die finanzielle Freiheit ist leichter, allerdings ausdauernder als es dir erzählt wird!
Der Weg in die finanzielle Freiheit ist nicht, dass du eine Liste an Checkpunkten erreichst und auf magische Art und Weise plötzlich reich wirst. Der Weg ist schleichender und mit mehr Disziplin verbunden. Finanzielle Freiheit ist ein Marathon und kein Sprint. Alles, was du brauchst, weißt du bereits. Allerdings fehlt dir und mir oft die Konsequenz uns an das zu halten, was vernünftig wäre.
Mache dir zuerst einen Plan für deine Ausgaben. Monitore einmal dein Konto und schaue dir genau an, was du eingenommen hast und wofür du es ausgibst. Möglicherweise findest du Potenzial, sinnlose Ausgaben zu unterbinden oder Gewohnheiten umzushiften. Das bekannteste Beispiel ist der Kaffee bei Starbucks, der dich pro Tag fünf Euro kostet. Rechnen wir das auf ein ganzes Jahr geben wir 1825 € nur für Kaffee aus. Wenn du deinen Kaffee zuhause trinkst (selbst wenn du den Teuren nimmst) gibst du nur 10 € pro Woche aus. Das macht jährlich nur 530 € oder sogar weniger.
Der zweite Hebel sind die Einnahmen. Wenn du nicht genügend Geld hast, erhöhe deine Einnahmen. Das klingt leichter gesagt als getan, allerdings gibt es hier zwei grundlegende Dinge, die du einmal probieren kannst. Du kannst auf der einen Seite deinen Arbeitgeber um eine Gehaltserhöhung bitten oder als Freiberufler beim neuen Projekt deinen Stundensatz erhöhen. Die nächste Möglichkeit besteht darin, dass du dir ein Nebeneinkommen aufbaust. Hier gibt es einige Möglichkeiten. Du kannst einen Nebenjob annehmen, der dir Spaß macht; du kannst aber auch ein eigenes Geschäft gründen und aus deinem Hobby ein Einkommen machen.
Der dritte Hebel sind (und hier kommen wir zur Königsklasse) Assets. Bei Assets handelt es sich um das, was man als Investitionen bezeichnet. Assets sind Güter, die dir einen Cashflow ermöglichen und folglich deine Einnahmen erhöhen oder deinen Geldwert schützen. Dazu gehören etwa Finanzprodukte, Fonds, ETFs, Aktien, Immobilien, aber auch Gold, Kunstwerke und Whiskey. Letztere natürlich nur, wenn man sich in der Thematik auskennt.
Ziel ist es jetzt, dass du mit dem freigewordenen verfügbaren Geld in Assets oder in dein Geschäft investierst, um langsam mehr Einnahmen zu generieren. Es geht nicht darum, deinen Lebensstandard anzuheben. Denn wenn du mit gesteigertem Einkommen mehr Geld ausgibst, ist das kein Schritt vorwärts, sondern zwei Schritte zurück!
Wenn du anfängst, erkennst du die ersten Jahre wahrscheinlich keinen erkennbaren Effekt. Sieh das aber nicht als demotivierend an, sondern bleib bei dem Plan, den du dir zurechtgelegt hast. Langsam aber sicher kannst du sogar deine Freiheit erkennen. Als ich die erste Hürde erreicht hatte und zehn Euro Dividende jeden Monat kassieren konnte wusste ich: Cool, meine Aktien finanzieren mir bereits die Hälfte meines Fitnessstudios. Wenige Monate später waren es sogar 100%.
Für deine Motivation
Du erkennst also, wenn du finanziell frei werden möchtest, brauchst du keinen speziellen Plan. Du brauchst nur Durchhaltevermögen und die Disziplin, an deinen Zielen dranzubleiben. Langsam, aber sicher wirst du deinen Erfolg sehen.
Wenn du noch mehr über finanzielle Freiheit und online Geldverdienen lernen möchtest, freue ich mich, wenn du mal einen Blick in mein neues Buch wirfst. In meinem Buch „Warum kauft keiner meinen Scheiss?“ räume ich mit den großen Mythen der finanziellen Freiheit auf und gebe dir Tipps für dein eigenes Onlinegeschäft an die Hand.
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